Was Google nicht kennt, existiert praktisch nicht. Weltweit kommt der Online-Riese auf mehr als drei Viertel aller Suchanfragen im Bereich Desktop Computer. Bei den Mobilgeräten werden sogar neun von zehn Suchen über Google gestartet. Zum Vergleich: Die nächsten Verfolger Bing (Desktop) und Baidu (mobil) kommen auf gerade einmal 10 % bzw. 8 %. Sicher, man kann dieses Quasi-Monopol kritisch hinterfragen. Oder es einfach für eigene Zwecke nutzen. Der Dienst Google Ads ist die Basis für gezielte Werbekampagnen.
Keywörter gezielt vermarkten
Das Prinzip werbefinanzierter Leistungen kennen wir in Deutschland schon seit 65 Jahren aus dem Fernsehen, lange bevor Privatsender an den Start gingen und das Internet unseren Alltag bestimmte. Heute zahlt der Nutzer mit seinen Daten für die nützliche, ja praktisch unverzichtbare Google – und damit, dass er gezielte Werbung erhält. Das ist weitgehend akzeptiert und bietet in der personalisierten Form Vorteile für beide Seiten: Der Unternehmer minimiert Streuverluste, der Konsument erhält überwiegend Werbebotschaften, die potenziell interessant sind für ihn.
Hier setzt Google Ads an. Der Dienst, der im Jahr 2000 unter dem Namen AdWords mit 350 Pilotunternehmen startete und mittlerweile in vielen Sprachen verfügbar ist, ist im Grunde eine Art Versteigerung. Unternehmen reservieren sich Schlüsselwörter und bieten Geld dafür. Das Gebot wird als Budget für einen bestimmten Zeitraum (pro Tag, pro Woche, pro Monat) definiert. Wird nach dem gewünschten Begriff gesucht, wird über oder unter den eigentlichen Suchergebnissen die eigene Anzeige eingeblendet – vorausgesetzt, das Gebot war erfolgreich. Die Anzeige ist in der Regel ein Text, es sind aber auch grafische Formate möglich.
Ein Geschäft für Profis
Die Idee der AdWords klingt simpel, die Umsetzung ist dagegen komplex. Zwar gibt es den Ads Editor, eine kostenlose Software zur Gestaltung und Überwachung von Google Ads Kampagnen. Trotzdem gibt es zahlreiche Fallstricke für Laien. Auf welche Keywords kann (und darf) man bieten? Ein zu allgemeiner Begriff ist nicht zielführend, außerdem ist er wahrscheinlich sehr teuer, weil er für viele Unternehmen relevant ist. Speziellere Begriffe versprechen tendenziell ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis in der Versteigerung, werden aber auch seltener gesucht. Vorsicht ist geboten beim Bieten auf geschützte Markennamen, denn hierdurch können nach herrschender Rechtsprechung Markenrechte verletzt werden. Hilfreich ist die Beauftragung einer AdWords-Agentur als Lotse durch die Untiefen von Google Ads. Sie analysiert, welche Begriffe in Betracht kommen, und kann auch wirksame Mechanismen gegen Klickbetrug einsetzen. Darunter versteht man Seitenaufrufe, die das Werbebudget aufzehren, ohne dass tatsächliche Interessenten dahinterstehen.
Linkziele passend gestalten
Kampagnen per Google Ads sind nur erfolgreich, wenn Interessenten nach dem Anklicken von Anzeigen auch relevante Inhalte finden. Auch hier hilft die Expertise einer Agentur. Idealerweise beschäftigt sie von Google zertifizierte Spezialisten (Google AdWords Experten). Sie analysieren den Markt, wählen Begriffe aus und erstellen sogenannte Landing Pages, die exakt auf die ersteigerten Schlüsselwörter abgestimmt sind. Auf der Landing Page wird zum Beispiel ein Produkt oder eine Dienstleistung des Werbetreibenden gezielt vorgestellt. Shopping Ads sind eine Sonderform von Google Ads. Sie bedienen sich anstelle von Keywörtern Produktmerkmalen, die bei Google hinterlegt sind und bei einer entsprechenden Suche direkt zum Online-Shop führen.
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