Selbstständig als Trader: Funktioniert das?

Selbstständig als Trader: Funktioniert das?

Jeder Trader, der sich nur hobbymäßig mit der Börse beschäftigt, wird sich irgendwann einmal die Frage stellen, ob er vom Handel auch seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich der Trader mit CFDs, Aktien oder dem Forex-Handel beschäftigt – ist er erfolgreich, wird er ausschließlich nur die Vorteile erkennen. Jedoch ist es wichtig, dass – bevor der Trader den Entschluss fasst, selbstständig zu werden – auch die Schattenseiten Berücksichtigung finden.

Viele Amerikaner entscheiden sich für die Selbstständigkeit

USA. Zahlreiche Wertpapierhändler haben die großen US-Banken verlassen und sich selbstständig gemacht. Der Druck sei zu groß; die Aussicht, dass auch auf eigene Rechnung gearbeitet werden kann, verlockend. Da die Amerikaner jedoch sofort das Unternehmen verlassen müssen, wenn sie eine Kündigung eingereicht haben, müssen sich zahlreiche Trader auf die Selbstständigkeit vorbereiten: Sie handeln geheime Verträge aus, treffen sich ausschließlich nach Mitternacht und führen Gespräche vor Hintereingängen. Das klingt nach einem schlechten Film? In den USA ist das die Realität. Doch sind die selbstständigen Trader auch erfolgreich? Es gibt mehrere Brokerhäuser, wie etwa die Botkin Gruppe, die auf diese Art entstanden sind. Die Bank of America, die Morgan Stanley, die UBS und Wells Fargo – vier große Banken – haben in den letzten Jahren 7 Prozent des Marktanteils an kleinere Firmen verloren. Experten gehen davon aus, dass die großen Banken weitere Kunden verlieren werden, da die kleineren Unternehmen immer stärker werden – und es werden immer mehr Finanzhändler, die sich selbstständig machen. Ob es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt oder ob die Selbstständigkeit am Ende tatsächlich zum Erfolg führt? Experten und Analysten sind sich nicht einig, ob der Großteil der selbstständigen Trader auch erfolgreich bleibt.

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Der Weg zum Börsenmakler

Wer Börsenmakler werden will, muss sich im Vorfeld klar werden, dass er eine extrem hohe Verantwortung tragen muss. Schlussendlich muss der professionelle Trader nicht nur den Markt einschätzen können, sondern zudem auch seine Kunden beraten und auf individuelle Wünsche eingehen. Damit der Hobby-Trader zum professionellen Makler wird, benötigt er Social Skills und Fachkenntnisse. Das Problem: Der Beruf des Börsenmaklers kann nicht erlernt werden – es gibt keine spezielle Ausbildung, sodass Interessenten entweder die Ausbildung zum Investmentfondskaufmann oder Bankkaufmann abschließen müssen. Ein Studium der Finanz-, Betriebs- oder Volkswirtschaft hilft weiter, wobei der Trader danach fünf Jahre im Investment- oder Wertpapierbereich tätig sein muss, bevor er die Prüfung zum Börsenmakler ablegen kann. Erst dann, wenn die Zulassung von der Börsenkommission ausgestellt wird, kann der Trader als offizieller Börsenmakler arbeiten. Zudem gibt es strenge Vorschriften, wie der selbstständige Börsenmakler Käufe und Verkäufe tätigen soll; die Kommunikation besteht ausschließlich aus der protokollartigen Sprache, wobei hier festgelegte Gesten helfen, sodass der Makler mündlich und auch mit Handzeichen bestätigen kann, ob er einen Kauf tätigen möchte oder doch lieber verkaufen will.

Ist eine Berufshaftpflichtversicherung erforderlich?

Entscheidet sich der Trader für die Selbstständigkeit, sollte er unbedingt eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Erleidet der Kunde nämlich einen finanziellen Verlust, ist der Makler haftbar. Zudem sollte im Vorfeld geprüft werden, ob eine Berufsrechtsschutzversicherung erforderlich ist oder nicht. Finanzhändler, die sich für die Selbstständigkeit entscheiden, haben keinen 9- bis 17-Uhr-Job, sondern müssen auch teilweise bis in die Nacht arbeiten, da die Aktien und Depots abgestimmt werden müssen. Da sich die Kurse stündlich ändern können, ist es wichtig, dass der selbstständige Trader ständig auf sein Depot achtet. Wer sich für die Selbstständigkeit entscheidet, hat mitunter einige Vorteile, muss aber auch etwaige Nachteile berücksichtigen.

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