Negative Auswirkungen eines Schufa-Eintrags

Negative Auswirkungen eines Schufa-Eintrags

Die Brüder Walter und Kurt Meyer arbeiteten in den 20er Jahren für die BEWAG (Berliner städtische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft) an einem System zur Evaluierung der Zahlungsfähigkeit ihrer Geschäftskunden. Im Jahre 1927 nutzten sie diese Erfahrung schließlich, um die Schutzgemeinschaft für Absatzfinanzierung ins Leben zu rufen, welche als Vermittlungsstelle Unternehmen hinsichtlich des Abschlusses von Finanzverträgen beriet. Aus diesem Geschäftskonzept entwickelte sich die heutige Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa), die jährlich mehr als 100 Millionen Anträge auf Kreditwürdigkeit prüft.

Rechtliche Grundlagen

Die Schufa besitzt die Rechtsform der Aktiengesellschaft und ist als Wirtschaftsauskunftei auf die Prüfung von möglichen Zahlungsausfällen spezialisiert. Im Rahmen der Speicherung und Analyse von Kundendaten arbeitet diese eng mit Kreditinstituten zusammen, offeriert ihre Expertise jedoch auch an Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche oder dem Versandhandel. Mit über 66 Millionen Einzelprofilen erfassen die Datenbanken der Schufa in etwa 75% der deutschen Bevölkerung und verleihen der privatrechtlichen Auskunftei eine Position, die dem öffentlich-rechtlichen Verwaltungswesen naheliegt. Seit 1977 diktiert das deutsche Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) jedoch weitestgehend die unternehmensinternen Richtlinien sowie die abstrakten Geschäftspraktiken der Schufa.

Erstellung von Einträgen

Kreditkarteninstitute, Banken, Immobilienbüros oder Telekommunikationsunternehmen erfragen regelmäßig, vor Vertragsabschluss mit einem Kunden, dessen Status bei der Schufa. Rechtliche Unterschiede treten hierbei laut BDSG im Rahmen der Erstellung von sogenannten Positiv- und Negativeinträgen auf, welche für die Beurteilung der Solvenz eine ausschlaggebende Rolle spielen. Positiveinträge konstituieren sich aus den persönlichen und finanziellen Rahmendaten wie zum Beispiel dem Namen und der Adresse einer Person. Ebenfalls verzeichnet sind laufende Bankkonten, Ratenkäufe oder Handyverträge. Sollten Zahlungsverpflichtungen jedoch nicht beglichen werden und sieht sich der Gläubiger veranlasst, ein gerichtliches Mahnverfahren einzuleiten, erfolgt ein negativer Vermerk in der Schufa-Akte, der drei Jahre lang Bestand hat.

Persönliche Folgen von Negativeinträgen

Bestandteil eines solchen Negativeintrages ist demnach immer die amtliche Kennzeichnung einer vertraglichen Zahlungsverletzung. Wenn eine Forderung nicht fristgemäß beglichen wird, hat dies noch keinen Aktenvermerk zur Folge. Erst der gerichtliche Vollstreckungsbescheid oder die Aufforderung zur Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung bergen nachteilige Konsequenzen für den säumigen Schuldner. Auch im Falle einer Privatinsolvenz kommt es zu einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Ein dementsprechend niedriger Schufa-Score geht nicht nur mit der strikten Ablehnung von Darlehen und Hypotheken einher, sondern verwehrt regelmäßig auch die Beantragung von EC- und Kreditkarten. Des Weiteren wird es schwierig einen Handyvertrag trotz Schufa Eintrag abzuschließen oder im Versandhandel per Rechnung zu bezahlen. Sogar bei der Wohnungssuche sind die Konsequenzen amtlicher Zahlungsverletzungen spürbar, da viele Vermieter ein makelloses Zeugnis der Schufa verlangen.

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