Franchise-Unternehmen gründen: Wissenswertes zur Franchise-Finanzierung

Franchise-Unternehmen gründen: Wissenswertes zur Franchise-Finanzierung

Jungunternehmer und solche, die es werden wollen, haben es bei der Geldbeschaffung grundsätzlich schwer, weil nachweisbare Geschäftserfolge fehlen. Wer über eine Existenzgründung als Franchisenehmer nachdenkt, sollte wissen: Auch hierfür wird Eigenkapital benötigt – manchmal sogar mehr, als die Bank verlangt. Dank des bereits bewährten Geschäftsmodells des Franchise-Systems sowie der Unterstützung des Franchisegebers haben es Existenzgründer im Franchise-Bereich jedoch meist einfacher, eine Förderung für ihr Vorhaben zu erhalten.

Eintrittsgebühr zusätzlich zur Betriebsausstattung

Üblicherweise zahlt ein Franchisenehmer an den Franchisegeber eine einmalige fixe Eintrittsgebühr sowie laufende Gebühren, die sich an den Umsätzen orientieren. Die Eintrittsgebühr ist bei den rund tausend Anbietern in Deutschland sehr unterschiedlich, mit 1.000 bis 20.000 Euro muss man rechnen. Damit ist aber nur die Erlaubnis verbunden, sich mit dem Geschäftsmodell und der Marke des Franchisegebers selbstständig zu machen. Geschäftsausstattung, Waren und dergleichen muss der Existenzgründer trotzdem noch bezahlen. Das kann je nach Betriebsart gehörig ins Geld gehen – zum Beispiel bei der umfangreichen Einrichtung eines Schnellrestaurants. Franchisegeber erwarten rund 15 bis 20 % Eigenkapital, abhängig von der Branche sogar noch mehr. Sie tun das aus zwei Gründen: Erstens weist der Vertragspartner damit eine gewisse Bonität nach, zweitens zeigt er, dass er selbst bereit ist, unternehmerisches Risiko zu tragen und sich entsprechend engagieren wird.

Wenn das Eigenkapital nicht reicht

Natürlich besteht die Möglichkeit, bei geringem Eigenkapital auf ein Franchising-Angebot mit geringerem Kapitalbedarf auszuweichen. Aber andererseits sollte das neu gegründete Unternehmen den Interessen und Neigungen des Gründers entsprechen, und deshalb kommt eine völlig andere Branche mit weniger Kostenaufwand wahrscheinlich meist nicht in Frage. Mit einem gut ausgearbeiteten Business-Plan lässt sich der Kreditsachbearbeiter einer Bank möglicherweise überzeugen. Das Franchisekonzept hilft dabei, weil grundsätzliche Erfahrungen mit dem Geschäftsmodell vorliegen und die Markenbekanntheit beurteilt werden kann. Außerdem bieten viele Franchisegeber neuen Partnern Unterstützung bei Finanzplanung und Bankgesprächen an. Der Franchisenehmer sollte sich im Vorfeld bei der Förderbank des Bundes, der KfW, erkundigen. Die KfW unterstützt die Kreditvergabe, indem sie der finanzierenden Bank einen großen Teil des Risikos abnimmt. Das KfW-StartGeld von bis zu 100.000 Euro ist beispielsweise mit einer Haftungsfreistellung von 80 % verbunden – die eigene Bank trägt also nur noch 20 % des Ausfallrisikos. Sind mindestens 10 % Eigenkapital vorhanden, was aufgrund der Anforderungen des Franchisegebers regelmäßig der Fall sein dürfte, kommen auch die Teilfinanzierung für Gründer und der universelle Gründerkredit der KfW in Betracht. Zusätzlich gibt es außerhalb der KfW Förderprogramme von Bund, Ländern und der EU für Existenzgründer, die auch bei der Gründung eines Franchise-Unternehmens in Anspruch genommen werden können. Eine weitere Alternative ist Crowdfunding, die Finanzierung aus dem Schwarm, die im Segment Franchising aber eher selten anzutreffen ist.

Bild: Bigstockphoto.com / JoyImage

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